Medebacher Feuerwehr nimmt an bundesweitem Pilotprojekt teil. Aufhebung der Altersgrenze für den aktiven Dienst im Stadtgebiet Medebach. Am Montag, den 3. November trafen sich zahlreiche Führungsmitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und Vertreter des Ministeriums für Inneres und Kommunales um den Ablauf des sofort beginnenden Projektes abzustimmen. „Feuerwehrehrensache ist die Förderung des Ehrenamtes der Feuerwehren in NRW!“ Aus dieser Einleitung heraus begann der Wehrführer Herbert Kordes mit seiner anschaulichen Präsentation für die Anwesenden der gesamten Löschgruppen und des Löschzuges des Stadtgebiet Medebachs. Ganz besonders begrüßte er hierbei den Bürgermeister der Stadt Medebach Thomas Grosche, den Bezirksbrandmeister Hartmut Ziebs, den Kreisbrandmeister Martin Rickert und eine Abordnung des Ministeriums für Inneres und Kommunales. Er erklärte die Teilnahme an dem Projekt so: „Wir sind schon durch unseren Nachwuchs, der Jugendfeuerwehr hervorragend aufgestellt, dennoch fehlt es teilweise an den erfahrenen Tätigkeiten der Älteren und dieses Defizit können wir mit unserem Pilotprojekt ausgleichen.“ Die Idee der Teilnahme an dem Großprojekt stammt vom Löschzug Medebach und wurde vom engagierten Oberbrandmeister Berthold Clement, der schon unter anderem das Projekt helfende Hand im Vorjahr ins Leben gerufen hatte, in die Tat umgesetzt. Auch Bürgermeister Grosche freut sich sehr auf dieses Pilotprojekt um die Sicherheit der Bürger der Stadt Medebach auch weiterhin zu gewährleisten und stetig zu verbessern. Vor gut drei Jahren wurde das Projekt „Aufhebung der Altersbeschränkung“ von Bezirksbrandmeister Hartmut Ziebs und einer Arbeitsgruppe unter der Leitung von Annegret Frankewitsch ins Leben gerufen. Im Auftrag des Ministers Ralf Jäger wurden Workshops und Arbeitsgruppen in ganz Nordrhein-Westfalen gegründet, um die Feuerwehren individuell und praxisnah beraten zu können und um herauszufinden, welche Änderungen für die Wehren am hilfreichsten sind. Diese Forschungen ergaben, dass es wichtig ist die Altersgrenze zu lockern, um das erfahrene Können der älteren Kameraden langfristig zu nutzen. Auch in der Medebacher Wehr können deshalb sofort drei Kameraden reaktiviert werden und weitere werden folgen. Außerdem soll das Eintrittsalter in den aktiven Dienst auf 16 Jahre herabgesetzt werden. Auch das Absolvieren des Grundlehrgangs ist dann schon möglich, sodass die Jugendlichen bevor sie ins Erwachsenenleben einsteigen, schon qualifiziert sind. Zu den Neuerungen zählt auch die Spezialisierung in einigen Bereichen und die Möglichkeit auch Quereinsteigern, durch gut ausgebildete Mentoren, den Weg in die Feuerwehr zu ermöglichen. Mit der Pilotidee soll die Freiwillige Feuerwehr als Lebensphasenmodell ermöglicht werden. Sie steht offen dem jungen Menschen, der sich mit 16 entscheidet, nach der Jugendfeuerwehr in die Freiwillige Feuerwehr einzutreten oder der direkt in die Freiwillige Feuerwehr einsteigt, dem 40jährigen Quereinsteiger genauso wie dem 65 „fitten“ Feuerwehrangehörigen. Die Freiwillige Feuerwehr muss in ihren Einsätzen flexibel sein: Diese Flexibilität soll auch auf die Organisation der Freiwilligen Feuerwehr übertragen werden, damit sie zukunftsfähig und attraktiv für neue Mitglieder sein kann und neue Zielgruppen begeistert.